Distanz e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der 2019 in Weimar gegründet wurde und seit 2020 das Zentrum für Distanzierungsarbeit Thüringen trägt. Als anerkannter Träger der Jugendhilfe nach §75 SGB VIII arbeitet der Verein bundesweit und unterstützt junge Menschen dabei, sich von rechtsextremen und menschenfeindlichen Einstellungen zu distanzieren. Die Arbeit von Distanz e.V. basiert auf einem aufsuchenden Ansatz und verbindet unterschiedliche pädagogische Zugänge: politische, medienpädagogische und jugendkulturelle Bildung ebenso wie systemisch-lösungsorientierte, biografische und genderreflektierte Methoden. Diese Expertise fließt sowohl in die direkte Begleitung junger Menschen als auch in Beratungen, Coachings und Fortbildungen für Fachkräfte und Multiplikator*innen ein. Der Verein ist eng mit lokalen, bundesweiten und europäischen Partnern vernetzt — von Jugendämtern und Schulen über Träger der Präventions- und Ausstiegsarbeit bis hin zu Akteur*innen der politischen Bildung und dem EU Knowledge Hub. Dieses Netzwerk stärkt die gemeinsame Resilienz gegenüber Menschenfeindlichkeit, Demokratiedistanz und Rechtsextremismus und verbindet lokale Praxis mit transnationalem Austausch.
Auf dieser Grundlage entwickelt Distanz e.V. auch die Online-Distanzierungsarbeit (ODA), die den Blick konsequent auf digitale Räume erweitert. Da Radikalisierung, politische Auseinandersetzungen und menschenfeindliche Kommunikation immer stärker online stattfinden, zielt ODA darauf ab, pädagogisches Handeln dort wirksam zu verankern. Sie unterstützt junge Menschen in digitalen Konflikt- und Radikalisierungssituationen und verbindet Erkenntnisse aus On- und Offline-Kontexten, um Distanzierungsprozesse umfassend zu begleiten.
Aus dieser Praxis heraus ist die Fortbildung „Was los im Feed?“ entstanden. Sie richtet sich an Menschen, die im digitalen Raum Verantwortung tragen — etwa in Community-Management, Jugendarbeit, Beratung oder politischer Bildung. Die Fortbildung vermittelt Handlungssicherheit im Umgang mit Hass, rechten Narrativen und konfliktgeladenen Situationen im Netz. Im ersten Schritt reflektieren die Teilnehmenden ihre eigene Rolle, Haltung und Belastungsgrenzen. Anschließend lernen sie, extrem rechte Gesprächsmuster, Codes und Strategien sicher zu erkennen und einzuordnen. Im dritten Schritt trainieren sie praktische, wirksame Reaktionsweisen: von klarer Positionierung über deeskalierende Interventionen bis hin zu souveränem Moderieren digitaler Räume. So stärkt die Fortbildung jene, die sich aktiv für demokratische, menschenfreundliche Online-Kommunikation einsetzen.
Mehr Informationen sind über die verlinkte Webseite bzw. die Kontaktdaten erhältlich.